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Zentrum für HochschulBildung
Lehrprojekt

Innovative Tutor*innenschulung für Studierende in der Lehre

Philipp Huber

Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Lehrstuhl für Hochspannungstechnik
Veranstaltung: Grundlagen der Elektrotechnik

Ausgangslage

Die Vorlesung wird von über 700 Studierenden aus verschiedenen Fachbereichen mit unterschiedlichem Vorwissen besucht. Ein Teil davon (ET/IT) ist im ersten Semester. Im Fach "Grundlagen der Elektrotechnik" steht vor allen Dingen die Vermittlung von Rechenmethoden im Vordergrund, deswegen ist der Kontakt zu Studierenden über das Tutorium und Helpdesk von besonderer Bedeutung.
Im Rahmen des Lehrprojekts ist die zentrale Schlüsselfrage:
"Können mithilfe einer strukturierten Tutor*innenschulung die Learning Outcomes der Veranstaltung "Grundlagen der Elektrotechnik" besser erreicht werden?"

Methode und Umsetzung

Learning Outcome

Was: die Tutor*innen sind in der Lage ihre Rolle als Betreuer*innen auszufüllen,

Womit: indem sie ihr Rollenverständnis sowie ihre Aufgabenbereiche als Tutor*innen erörtern, organisatorische und didaktische Grundlagen diskutieren, gemeinsame Ziele/Lernergebnisse im Rahmen des Constructive Alignments definieren, fachliche Inhalte erklären, sich untereinander konstruktives Feedback geben, einholen und reflektieren,

Wozu: um Studierende gezielt im Tutorium und im HelpDesk zu betreuen sowie Fragestellungen zu thematischen Inhalten didaktisch sinnvoll zu beantworten.

Strukturierte Tutor*innenschulung

Workshop mit Präsentation

  • Kennenlernen
  • Leitfaden zum Ablauf und Inhalt der Tutor*innentätigkeit
  • Constructive Alignment und Learning Outcome

Moodle

  • Kommunikations- und Evaluationsplattform
  • Sammlung und verfügbar machen der Lehrmaterialen
  • Orga-Infos

Wöchentlicher Erfahrungsaustausch

  • Peer-Monitoring und ggf. Absprachen mit wissenschaftlichen Mitarbeitenden
  • Qualitätssicherung
  • Probleme frühzeitig erkennen

Evaluation

Die Tutor*innenschulung wurde mit zwei Umfragen im Moodle-Kurs evaluiert. Die erste Umfrage fand unmittelbar nach dem Workshop statt. Gegen Ende des Semesters wurde eine weitere Evaluation für die Reflexion durchgeführt. Es haben insgesamt 14 von 20 Tutor*innen an den Umfragen teilgenommen. Die Ergebnisse der Evaluation bewerte ich als äußerst positiv. Ein Zitat eines Tutors war dabei besonders erfreulich:

"Im Vergleich zum letzten Jahr hat der strukturierte Workshop und die kontinuierliche Vernetzung für einen optimierten Ablauf gesorgt."

Fazit

Das Projekt zielte in erster Linie darauf ab, die Lehre zu verbessern, indem Tutor*innen das nötige Werkzeug über eine strukturierte Tutor*innenschulung – bestehend aus drei Säulen – vermittelt bekommen. Die Tutor*innen waren infolgedessen sehr selbständig. Grundzüge des Leitfadens könnten dabei auch als einheitliches, standardisiertes Konzept für Tutor*innen an Universitäten erarbeitet werden. Somit profitieren Tutor*innen sowie Studierende von diesem Projekt. Die Learning Outcomes wurden besser erreicht, weil die Tutor*innen diese in Verbindung mit dem Constructive Alignment verstanden und in die Veranstaltungselemente einbezogen haben. Dies zeigt sich an deutlich besseren Noten im Ersttermin, wobei andere mögliche Einflussfaktoren nicht berücksichtigt sind.

Literatur

  • e-teaching.org (2020). Constructive Alignment. Zuletzt geändert am 02.12.2020. Leibniz-Institut für Wissensmedien: https://www.e-teaching.org/didaktik/konzeption/constructive-alignment
  • Biggs J. & Tang, C. (2011): Teaching for Quality Learning at University: What the Student Does (4. Aufl.). Maidenhead: Open University Press.
  • Wunderlich, A. & Szczyrba, B. (2016): Learning-Outcomes ‚lupenrein‘ formulieren. ZLE TH Köln. Online verfügbar